Äpfel pflücken in den Golanhöhen

Im September startete das Studienprogramm für uns Freiwillige in Nes Ammim. Dazu gehören verschiedene Vorträge und Ausflüge, bei denen man über den Holocaust, die Geschichte Israels, Kultur, Religionen und Traditionen in Israel und vieles vieles mehr lernt.

So ging es vor kurzem für einen Tag in die Golanhöhen zum Äpfel pflücken. Früh am Morgen starteten wir und kamen nach guten zwei Stunden Autofahrt in Madschdal Schams an. Das ist ein von Drusen bewohntes Dorf, das unterhalb des Berges Hermon und direkt an der Grenze zu Syrien liegt.

Dort wurden wir von einem drusischen Obstbauern begrüßt und fuhren mit ihm zu seinen Apfelplantagen. Dann ging es ran an die Arbeit. Zum Glück hatten wir kühle Bergluft, so kamen wir nicht ganz so sehr ins Schwitzen. Während wir Äpfel pflückten, hörten wir immer wieder Bomben und Geschütze aus Syrien. Denn nahe der Grenze bekriegen sich schon seit über 6 Jahren zwei Dörfer. Das war ein merkwürdiges Gefühl, begleitet vom Bombendonner seelenruhig Äpfel zu pflücken. Erschreckend schnell haben wir uns aber daran gewöhnt.

Zwischendurch wurden wir mit frischen Getränken und dem typischen Drusen-Pita versorgt. Mittagessen gab es dann gekocht von der Frau des Bauern - und es schmeckte einfach nur guuuut! Das genossen wir, denn eine Abwechslung zum "normalen" Essen in Nes Ammim ist natürlich immer gut.

Danach fuhren wir weiter zu einem Aussichtspunkt, von dem wir einen atemberaubenden Blick über Syrien und das Gebirge hatten. 

Zum Schluss ging es noch zum Haus des Bauern, von wo aus man ebenfalls die syrische Grenze sah und Schüsse hörte. Direkt hinter seinem Haus steht ein Schild, das vor Minen warnt. Er sagte treffend: "Leben im Schatten das Todes".

Mit vielen neuen Eindrücken aus den Golanhöhen ging es zurück nach Nes Ammim.

 

Shalom, Laura :)

 

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