Tag 1-3

Shalom! So, nun bin ich schon seit über zwei Wochen in Nes Ammim – Zeit für meinen ersten Blogeintrag aus Israel!

 

Am Dienstag, 15. August ging es früh morgens - zusammen mit meinen Eltern und meiner Schwester - los Richtung Frankfurter Flughafen. Dort traf ich vier der anderen deutschen Volontäre, die ich bereits auf dem Vorbereitungsseminar kennengelernt habe. Schon beim Einchecken wurden uns Fragen zu unserem Gepäck und unserem Aufenthalt in Nes Ammim gestellt, außerdem wurde mein Rucksack ganz genau durchsucht. Später stellte ich fest, dass auch mein Koffer komplett durchwühlt wurde. Diese verschärften Sicherheitskontrollen sind jedoch normal und auch verständlich…

 

Mit leichter Verspätung konnten wir dann nach Tel Aviv starten. Angekommen am Ben Gurion Airport erwartete uns sehr warmes Wetter (an das ich mich mittlerweile schon etwas gewöhnt habe) und mehrere Stunden langes Warten auf unsere Visa. Nachdem das geschafft war, konnte es um ca. 19 Uhr endlich mit dem Zug weiter nach Nahariya gehen. Dort wurden wir von drei anderen Volontären am Bahnhof abgeholt. In Nes Ammim zeigte mir meine Mentorin Rachelle meine Baracke. (Keine Angst, das sind ganz normale Zimmer, sie werden nur „Baracks“ genannt.) Mein Zimmer gehört zu den „Nine Doors“, neun nebeneinander liegenden Baracken. Abends lernten wir gleich einige der anderen Volontäre kennen und gingen dann ziemlich erschöpft ins Bett.

 

Am Mittwoch war „Introduction Day“. Nach dem Frühstück im „Chader Ochel“, dem Aufenthaltsraum der Volontäre, wurde uns das Wichtigste im Dorf gezeigt und einiges Papierkram erledigt. Nachmittags hatte ich noch Zeit zum Entspannen, bevor am Donnerstag mein erster Arbeitstag in der Dining Hall begann.

 

In der Dining Hall ...

... erlebte ich zum ersten Mal israelisches „Balagan“ – das ist hebräisch und bedeutet Chaos oder Durcheinander.  Es war nämlich eine große Gruppe streng orthodoxer Juden zu Gast, die beim Frühstück und Abendessen ein Chaos hinterließen, wie man es sich nur schwer vorstellen kann.

Jeder Gast nutze mindestens drei Teller, die mit riesigen Bergen von Essen beladen wurden. Davon wurde leider nur sehr wenig gegessen und der größte Teil wanderte später in den Müll. Die Tische waren innerhalb kürzester Zeit mit nicht gegessenem Brot, Puddings, anderen Essensresten und Plastikbechern bedeckt.

 

Da die Gruppe streng orthodox war, mussten wir Volontäre bei der Arbeit besonders darauf achten, dass alles koscher ist. Das heißt zum Frühstück gibt es nur milchige Lebensmittel und es darf nur das Milchgeschirr und –besteck benutzt werden.  Abends, wenn es Fleisch gibt, darf nur das Fleischgeschirr gedeckt werden. Die Hotelküche ist sogar in eine Milchküche und ein Fleischküche aufgeteilt, sodass auch dort alles koscher ist!

 

Bei dieser Gruppe war zusätzlich ein „Mashgiach“ anwesend, der überwacht, dass die Kaschrut (die jüdischen Speisegesetze) eingehalten werden. Er ordnete zusätzlich an, dass beim Frühstück alle Tische mit Folie abgedeckt werden müssen, damit die Gäste nicht in Kontakt mit dem Tisch kommen, auf dem am Abend zuvor Fleisch gegessen wurde. Das erschien doch ziemlich übertrieben … und es war ein mega Aufwand für uns und sah außerdem überhaupt nicht schön aus. ;)

 

Doch wir überstanden den Tag mit den anspruchsvollen und teilweise unfreundlichen Gästen und konnten den Abend an der Bar ausklingen lassen. Jeden Donnerstagabend ist Bar Evening in Nes Ammim, zu dem die Freiwilligen und auch die Bewohner des Dorfes kommen.

Mittlerweile wissen wir, dass diese orthodoxe Gruppe schon sehr speziell war. Seit andere Gäste im Hotel sind, ist es deutlich ruhiger und entspannter bei der Arbeit.

 

So viel zu meinen ersten Tagen hier in Israel. Unten findet ihr einige Bilder mit Eindrücken aus Nes Ammim und der Umgebung.

Demnächst werde ich noch von den anderen Bereichen, in denen ich arbeite, berichten. Auch von meiner Freizeit und kleineren Ausflügen gibt es viel zu erzählen …

 

Layla Tov (Guten Abend)

 

Laura

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